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Transformers III: Die wahren Gründe für Mondmissionen, Modeleinsatz und Müdigkeitsanfälle meinerseits

Ich lach mich tot, unsere Strähne, was schlechte Filme angeht, will einfach nicht abreißen. Gestern abend, again, Fritz, Sickfile und ich wollen glotzen. Objekt der Begierde: Transformers III – Dark of the Moon. Schon mal schlecht: Sickfile und ich hatten bereits reingeschaut und recht schnell abgebrochen. Grund: Die Sprechpuppe mit den blonden Haaren und der Entenschnute. Aber nachdem Sickfile Erkundigungen eingezogen hatte, die besagten, dass Rosie sich relativ schnell verpisse und einen filmisch dann erst mal in Ruhe lasse, nur zum Happy End schaue sie nochmal vorbei, haben wir einen Restart des Experiments beschlossen.

Soviel vorneweg: Wir scheinen uns immerhin im Moment von den langweiligen schlechten Filmen wegzubewegen. Hin zu nicht so langweiligen schlechten Filmen. „Nicht so langweilig und trotzdem schlecht?“ werden sich jetzt wohl manche von euch fragen. Ja, genau. Das gibt’s. Siehe Transformers III. Wenn die Transformers selber nicht so cool wären, dann wär’s ein gänzlich schlechterFilm gewesen. Wobei ich jetzt nicht die schauspielerische Leistung der ganzen Crew schmälern möchte. Man braucht immer einen, der wirklich blöd zur Seite schauen kann (Josh Duhamel), oder eben ein Duckface mit Modelfigur.

Mal sehen, ob ich eine Kurzzusammenfassung schaffe, ohne zuviel (vom Dings, äh, … Inhalt) zu verraten: Duckface-Intro; was bisher woanders geschah, aber nicht gezeigt wurde; was bisher hier geschah und gezeigt wurde in schnellen Schnitten rekapituliert, Action, Action, Action; Pathos, Pathos America hurra!; Militär hurra!; (ach ja, zu Beginn auch noch Lenovo hurra! und SMEG hurra!); Afrika (!); Neuer Gegenspieler menschlicher Natur, neuer – unerwarteter! – Gegenspieler maschinischer Natur; Kampf überall, Land und Luft, auffalt- und entfalt, zerstörzerstör, Autos zertrampel und Lasterweitwurf, Klingklangklong, stöhn, kreisch, schrei.

Weiter kann ich nichts sagen, bin rechtzeitig zum Ende ein klitzekleinwenig äh … eingenickt. Ich trau mir dennoch ein Urteil zu: Actionreicher totaler Schmarrn mit pseudocoolen Dialogen, die leider auch die Transformers sprechen müssen. Man stirbt jedenfalls kein Stück ärmer, wenn man ihn nicht gesehen hat.

Afrikanische Zombies: noch langsamer als amerikanische

Wir hatten schon seit längerem vor, Kurzkritiken zu gerade eben angesehenen Filmen zu schreiben. Weil wir (wir sind in diesem Fall Fritz, Sickfile und ich) nämlich ein schier unglaubliches Geschick haben, ziemlich üble Streifen auszuwählen. Devil zum Beispiel. Ein Fahrstuhlfilm im wahrsten Sinne des Wortes, so wie es eben auch Fahrstuhlmusik gibt. Oder Insidious. Schlimm. Zu neuen ungeahnten Tiefen gelangte unser gemeinschaftliches Filmglotzen vor ein paar Tagen; The Dead hieß das Machwerk.

The Dead, der Titel legt es nahe, ist ein Zombiefilm. Spielort: Irgendwo in Afrika. Die Story: schnell erzählt. Der einzige Überlebende (weiß, Amerikaner) eines Flugzeugabsturzes (Hintergrund für den Flug ist die Evakuierung einer Militärbasis aufgrund bereits übermächtiger Zombiepräsenz) trifft auf einen afrikanischen Deserteur (schwarz, logo), der seinen Sohn sucht. So entspinnt sich eine Art Splatter-Roadmovie durch die idyllischste afrikanische Landschaft, die man sich vorstellen kann. Vorbei an Sonnenuntergängen, Schirmakazien und unglaublich langsamen, aber stetig und in großer Zahl durch die Flora staksenden Zombies.

Soweit wäre das Ganze ja eigentlich in Ordnung. Schicksalsgemeinschaft und so, splitternde Knochen und spritzende Körpersäfte, begleitet von fremdschmerzauslösenden Geräuschen. Die Maske hat sich durchaus Mühe gegeben, die Zombies sehen wirklich übel aus, der Kameramann hat tolle Landschaftsaufnahmen gefilmt. Aber. Die beiden Regisseure John und Howard Ford leiden offensichtlich mit zunehmender Dauer des Films direkt proportional gemeinsam an Pathosanfällen, Kitschomanie, politischen Korrektheitsverrenkungen und verirren sich in einer Langatmigkeit, die nur schwer zu ertragen ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich meine, ich habe noch keinen langweiligeren Zombiefilm gesehen. Ich kann mich natürlich irren, aber mir fällt kein einziger Zombiestreifen ein, den ich schlechter fand. Afrika. Gut. Schöne Bilder. Auch OK. Aber Ebony and Ivory in Zombieland? Meh.

Mit der Schrotflinte gegen Palin

Manchmal ist es ein Kreuz mit der Fiktion und der Realität. Bei den ersten Kinoführungen der Gebrüder Lumière im Jahr 1895 bekamen die Zuschauer Angst vor einem heranfahrenden Zug auf der Leinwand. Manchmal verschmelzen Fiktion und Realität, dass man im wahrsten Sinne des Wortes zurückfeuern muss. Bei den ersten Kinoaufführungen in Arabien schossen die Beduinen mit ihren Gewehren auf knallende Cowboys, die auf einem aufgespannten Leintuch ritten. In Null komma nichts war die vermeindliche Gefahr abgewendet, die Angst verflüchtet und der Adrenalinpegel wieder gesunken. Und manchmal ist die Realfiktion so grausam, dass trotz der Gegenmaßnahmen der Schalter einfach umgekippt bleibt. Weiterlesen